Spirulinazucht

Spirulinazucht in der Industrie und im eigenen Zuhause

Spirulinaalge

Spirulina ist eine Gattung der Cyanobakterien, die auch Blaualgen genannt werden. Da sie zahlreiche Vitamine und Spurenelemente wie Magnesium, Eisen und Calcium in bioaktiver Form enthalten und zu über 50% aus Eiweiß bestehen, sind sie sehr gesund. Aus diesem Grund und auch deshalb, weil die Zucht von Spirulina einfach und schnell erfolgen kann, wird die Alge von Welternährungsorganisation als vielversprechendes Nahrungsmittel auch für Entwicklungsländer eingestuft.


Spirulinazucht in der Industrie

Mittlerweile wird Spirulina auch in Deutschland kultiviert. Die Algen benötigen für ihren Wachstum nur Sonnenlicht und Kohlenstoffdioxid aus der Luft sowie einige wenige Nährstoffe und Wasser. Um Spirulina industriell zu kultivieren, werden die Algen zunächst in kleineren Mengen von 100 Millilitern bis einem Liter in einem Labor vermehrt. Sobald die sogenannten Vorkulturen hochgezogen wurden, werden sie in ein Gewächshaus verlegt. Dort wird die Vorkultur in einen Folienschlauch gegeben. Sobald sie eine gewisse Größe erreicht hat, wird sie auf weitere Schläuche verteilt. Nach und nach füllt sich das gesamte System der Folienschläuche mit grünem Wasser. Nach einer gewissen Zeit können bis zu mehreren hundert Litern des Spirulina-Wassers entnommen werden. Dieses algenhaltige Wasser wird als Starterkultur bezeichnet.

Algenzucht

In einem letzten Schritt der Algenvermehrung wird die Starterkultur in ein großes Becken mit einem Fassungsvermögen von bis zu 30.000 Litern gegeben. Die Algen befinden sich in den Becken unter einer Schutzfolie und werden durch eine Maschine regelmäßig durchgemischt. Da das Wasserbecken sich schnell mit frischen Algen füllt, müssen diese regelmäßig geerntet werden, um Platz für das Wachstum neuer Algen zu machen.

Bei der Ernte wird die Algenmasse in einem Behälter aufgefangen und die Flüssigkeit zurück in das Wasserbecken gegeben. Die Algenmasse wird dann bei niedrigen schonend Temperaturen getrocknet, damit die Nährstoffe erhalten bleiben. Sobald die Algen getrocknet sind, werden sie zu einem feinen Pulver vermahlen.

Spirulinazucht im eigenen Zuhause

Spirulinazucht erfolgt nicht nur industriell, sondern kann auch ohne großen Aufwand und ohne Vorkenntnisse im eigenen Zuhause betrieben werden. Da Spirulina nur in sehr alkalischen Gewässern vorkommt, besteht keine Gefahr, dass die Kultur mit Bakterien, Pilzen oder anderen Algen kontaminiert wird. Bei der Anzucht besteht also keine Notwendigkeit, auf besonders steriles Arbeiten zu achten.

Spirulina

Um selbst Spirulina zu züchten, wird ein Bioreaktor benötigt - dazu eignet sich beispielsweise ein Aquarium mit einem Ernteschlauch. Falls dieses nicht vorliegt, kann der Anbau auch in einer Glasflasche oder einem großen Einmachglas erfolgen. Wichtig dabei ist, dass möglichst viel Licht in das Gefäß fallen kann - vorzugsweise Sonnenlicht, aber auch eine helle Lampe ist als Lichtquelle geeignet. Am besten wächst Spirulina bei Temperaturen von etwa 35°C, aber auch bei Zimmertemperatur wachsen die Algen. Wichtig ist, dass die Temperatur nicht unter 15°C fällt oder über 38°C steigt. Neben den entsprechenden Temperaturen benötigen die Algen frisches CO2 in ihrem Wasser und müssen von Zeit zu zeit umgerührt werden. Aus diesem Grund empfiehlt sich die Verwendung einer Aquariumpumpe in Lebensmittelqualität oder das regelmäßige Umrühren von Hand. Das Wasser für die Spirulinazucht sollte zudem von möglichst guter Qualität und frei von Chlor sein.

Für die hauseigene Spirulinazucht wird zu Beginn eine Starterkultur, also eine kleine Menge lebender Algen benötigt. Diese finden sich in gut sortierten Geschäften für Aquaristik oder gegebenenfalls über Mikroorganismen-Tauschbörsen im Internet. Um zu überleben und gut zu gedeihen, benötigen die Mikroalgen bestimmte Nährstoffe. Für die Anzucht von Algen gibt es verschiedene spezielle Nährmedien zu kaufen. Dabei gilt jedoch zu beachten, dass für die Spirulinazucht besonders alkalisches Wasser benötigt wird.

Um eine neue Kultur zu starten, wird die Startkultur in das Gefäß gegeben. Die Starterkultur kann anschließend in einem Verhältnis von 1:1 mit dem Nährmedium vermengt werden. Die Algen werden sich vermehren, was daran zu erkennen ist, dass das Wasser mit der Zeit immer grüner wird. Sobald die Kultur eine tiefgrüne Farbe angenommen hat, was in der Regel nach einigen Tagen der Fall ist, kann sie wieder verdünnt werden. Dieser Zyklus aus Warten und Verdünnen wird so lange fortgesetzt, bis die gewünschte Menge erreicht oder der Behälter vollständig gefüllt ist. Die Farbe der Algenkultur sollte während der Spirulinazucht stets tiefgrün sein.

Nach etwa 3 bis 6 Wochen kann Spirulina geerntet werden. Die flüssige Algenkultur kann mit einem Schöpflöffel entnommen und anschließend durch ein feines Tuch gefiltert und anschließend getrocknet werden.
Artikel von KollektiverKontext

Wichtig beim Verzehr von Spirulinaprodukten, ist es auch sich mit den kritischen Stimmen zu beschäftigen, einige Punkte, wie die Proteinaufnahme seien angeblich nocht nicht gut beforscht. Spirulina ist für Personen mit Phenylketonurie nicht geeignet. Außerdem sind allergische Reaktionen auf Spirulina möglich. Spirulina bindet Eisen, häufiger Verzehr könnte zu einer Eisen-Unterversorgung führen. Es sind Wechselwirkungen mit Medikamenten möglich. So lautet bei manchen Quellen, was darauf hinweist, Spirulina auch mit Maß und Ziel zu konsumieren.

Als Müsli und Riegel scheint das Superfood auf jeden Fall gut verträglich zu sein und ein gesunde Nahrungsergänzung darzustellen. Daher ist es kein Wunder, dass Spirulinazucht immer beliebter wird.

Warum Spirulinazucht?

Spirulina: Bakterienart namens Cyanobakterium, Blaualge
Spirulinavorkommen: sowohl in Süß- als auch in Salzwasser.
Bedingungen für Spirulinawachstum: Wie Pflanzen erzeugt es durch Photosynthese Energie aus Sonnenlicht. Spirulina gedeiht in warmen, alkalischen Teichen und Flüssen. Weniger Wasser und Land wird für Wachstum benötigt, in tropischen Regionen bei jedem Klima. In Umgebungen mit ausreichend Mineralien wächst es schnell mit hohem Nährstoffgehalt, niedrigem Nukleinsäuregehalt, hohen Konzentrationen an Vitaminen und Mineralien. Verwendung von Spirulina: Nahrungsergänzung, da 40 bis 80 % Proteingehalt und seine Wachstumsrate ist sehr hoch. Als potenzielle Nahrungs-, Futter- und Brennstoffquelle in Entwicklungsländern.

Algenzucht jenseits der Spirulina
Es gibt auch weitere wertvolle Algen, die als Nahrungmittel und Nahrungsmittelergänzung gezüchtet und verwertet werden können. Etwa die in der Japanischen Küche gerne verwendete Arame , auch Eisenia bicyclis. Auch die Braunalge Hijiki (Sargassum fusiforme) ist in der asiatischen Küche beliebt. Der Lappendang, Dulse (Palmaria palmata) stellt eine leckere Rotalgenart dar. Die Purpurtange Nori (Porphyra-Arten) sowie die würzige nudelartige Alge die als Meeres-Spaghetti (Himanthalia elongata) bekannt ist und marine Braunalgenart Wakame (Undaria pinnatifida) wären aufgrund der immer stärker belasteten Meere eine Zuchtüberlegung wert.

Die Zucht von Spirulinaalgen erfordert Sorgfalt und Aufmerksamkeit, um optimale Wachstumsbedingungen zu gewährleisten. Hier sind die 10 wichtigsten Regeln bei der Zucht von Spirulinaalgen:

1. Hygiene: Sauberkeit ist von größter Bedeutung. Die Tanks, Werkzeuge und Geräte sollten regelmäßig gereinigt und desinfiziert werden.

2. Wasserqualität: Die Wasserqualität muss konstant überwacht werden. Die Algen benötigen sauberes und klares Wasser mit einem pH-Wert zwischen 8 und 9,5.

3. Licht: Spirulinaalgen benötigen ausreichend Sonnenlicht oder eine spezielle Beleuchtung. Das Licht sollte etwa 12-16 Stunden am Tag eingeschaltet sein.

4. Temperatur: Die ideale Temperatur für die Zucht von Spirulinaalgen liegt zwischen 25°C und 35°C. Hohe Temperaturen können jedoch das Wachstum der Algen verlangsamen oder stoppen.

5. Belüftung: Die Zuchtbehälter sollten regelmäßig belüftet werden, um eine gute Sauerstoffversorgung sicherzustellen.

6. Nährstoffe: Spirulinaalgen benötigen Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor und Kalium. Die Nährstoffe sollten im richtigen Verhältnis zueinander vorhanden sein.

7. pH-Wert: Der pH-Wert sollte ständig überwacht werden und sollte idealerweise zwischen 8 und 9,5 liegen.

8. Ernte: Die Algen sollten geerntet werden, wenn sie ihre maximale Dichte erreicht haben. Dies ist normalerweise innerhalb von 7 bis 21 Tagen nach dem Aussäen der Algen.

9. Trocknung: Die geernteten Algen sollten schnell getrocknet werden, um eine Verderbnis zu verhindern.

10. Lagerung: Die getrockneten Algen sollten in einem luftdichten Behälter an einem kühlen und trockenen Ort gelagert werden, um eine lange Haltbarkeit zu gewährleisten.

Wenn Sie sich dafür entscheiden, Spirulinaalgen anzubauen, ist es wichtig, sich über die spezifischen Anforderungen und Bedingungen zu informieren, die für Ihre Zuchtanlage gelten. Es ist auch ratsam, sich mit erfahrenen Spirulina-Züchtern zu beraten, um wertvolle Tipps und Ratschläge zu erhalten.

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